Es war der Beginn einer strategischen Partnerschaft. Mit dem Ziel, Felder für gemeinsame Forschungsprojekte zu identifizieren, reiste jüngst eine Delegation mit Forschenden des LIB nach Ghana. Das westafrikanische Land ist auf verschiedenen Ebenen bereits mit dem LIB und seiner Forschung verbunden. Darüber hinaus sind auch mehrere Initiativen und Institute aus Hamburg in Ghana aktiv. Ein Gespräch mit Danilo Harms, Spinnenforscher des LIB:
Warum sind Sie nach Ghana gereist?
Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Forschungseinrichtungen in Ghana haben wir Kooperationen im Bereich der Biodiversitätsforschung ausgelotet: mit dem Forestry Research Institute of Ghana, der University of Ghana in Accra und der University of Cape Coast. In Workshops haben wir unsere Forschung präsentiert und gemeinsam erörtert, welche Projekte im Bereich der Feldforschung in den unterschiedlichen Regenwald-Systemen realisierbar sind. Diese strategische Partnerschaft zielt nicht nur auf den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch auf Wissenstransfer und Capacity Building.
Wie war die Delegation aufgebaut?
Von Seiten des LIB nahmen meine Kolleginnen Dagmara Zyla und Karina Brandao aus der Entomologie an der Reise teil. Zudem waren Forschende der Universität Trier und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus mit dabei. Ziel ist es, im Bereich der Gliedertiere zusammenzuarbeiten, insbesondere auf einer praktischen Ebene, die Themen wie Ernährungssicherung und Klimawandel einbezieht.
Inwiefern ist die Verbindung zwischen Ghana und Hamburg wichtig?
Wir brauchen bestimmte Rahmenbedingungen, um in Afrika arbeiten zu können. Die haben wir in Ghana, einer gefestigten Demokratie. Es gibt auch einen alten Staatsvertrag zwischen der Republik Ghana und der Freien und Hansestadt Hamburg, der unsere Arbeit stützt. Das Studienprogramm, African Regional Postgraduate Programme in Insect Science ist ein weiterer Baustein. Hamburg und Ghana sind in der Klima- und Infektionsforschung wichtige Partner. Es gibt in Hamburg schon verschiedene Initiativen und Institute, wie das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, die schon sehr lange mit Instituten in Ghana zusammenarbeiten. Vor kurzem ist auch die 2. Bürgermeisterin Hamburg, Katharina Fegebank, mit einer Delegation nach Ghana gereist.
Wie geht es weiter?
Wir würden gern die Kolleginnen und Kollegen aus Ghana, die wir bei der Reise kennengelernt haben, hier zu uns nach Hamburg einladen. Gemeinsam können wir erarbeiten, wie wir im Bereich der Lehre und Forschung sowie in der institutionellen Kooperation, also in den strategischen Partnerschaften zwischen Universitäten und Forschungsinstituten, weiter vorankommen. Ein langfristiges Ziel wäre es, gemeinsam ein Kompetenzzentrum für Biodiversitätsforschung in Afrika aufzubauen.
Ansprechpartner
