Zum Inhalt springen
18.02.2025

LIB baut Zentrum für Biodiversitätsforschung in Ecuador auf

Ecuador hat einen Anteil an der weltweit bedeutendsten tropischen Wildnisregion, dem Amazonasbecken, das nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für die zukünftige Entwicklung des Klimas von entscheidender Bedeutung ist. © LIB, Elicio Tapia
Forschung Pressemitteilung

Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels baut mit der Pontifical Catholic University of Ecuador (PUCE) in Quito ein Wissenschaftszentrum zur Erforschung der Biodiversität in Ecuador auf. Das Ecuadorian-German Integrative Biodiversity Research Center (EGiB) soll mit einem Netzwerk an Forschungseinrichtungen die wissenschaftliche Infrastruktur in einem der wichtigsten und zugleich stark gefährdeten Biodiversitätshotspots der Erde weiterentwickeln. 

Das soeben im Februar gestartete Projekt wird vom Bundesforschungsministerium zunächst für drei Jahre gefördert, an die sich eine Konsolidierungsphase anschließen soll. „Wir wollen eine langfristige Partnerschaft zwischen deutschen und ecuadorianischen Forschenden etablieren“, betont EGiB -Projektleiter Prof. Dr. Bernhard Hausdorf vom LIB.

Während die Veränderung der Natur in Ecuador schnell voranschreitet, sind zahllose Arten noch nicht entdeckt. Ecuador zeichnet sich durch eine äußerst hohe Diversität an Ökosystemen aus. 64 von 91 sind Wald-Ökosysteme. Es gibt trockene Steppen und Hochebenen, steinerne Andengipfel und tropische Wälder am Amazonas. Der Klimawandel wirkt sich in diesem Mosaik an Biozonen besonders negativ auf die Biodiversität aus. Die Vielfalt schwindet.

Seit knapp fünf Jahren sind Forschende des LIB in Ecuador in Projekte eingebunden, darunter LIB-Sammlungsmanagerin und Ko- EGiB-Projektleiterin Nadine Dupérré: „Wir haben hier bereits umfassende Erfahrungen gesammelt und eine Basis aufgebaut. Mit dem Wissenschaftszentrum gehen wir nun einen Schritt weiter. Diese Kooperation ist deutlich größer und langfristiger angelegt als unsere bisherigen Projekte.“ 

Das Wissenschaftszentrum wird lokalen und internationalen Forschenden eine Infrastruktur und Dienstleistungen für ihre Arbeit bieten: So soll es Hilfe bei der Beantragung von Genehmigungen, beim Aufbau von Kooperationen und der Organisation gemeinsamer Exkursionen geben. Außerdem bekommen die Forschenden Zugang zu morphologischen und molekularen Labors und Biobanken der PUCE sowie zu den Feldstationen und Sammlungen des Zoologischen Museums in Quito (QCAZ) mit den zwei Millionen Objekten. 

Viel gebündeltes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen des LIB fließt in das Projekt ein: so die Erfahrung im Biodiversitätsmonitoring und der Naturschutzforschung.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der molekularen Biodiversitätsforschung im LIB bringen ihr Wissen bei der Erforschung infektiöser und chronischer Krankheiten ein, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden (wie Chagas, Dengue). Das CISeAL-Center for Research on health in Latin America forscht hieran und ist ein wichtiger Projektpartner. 

Ein weiterer wichtiger Fokus des Projektes ist die Ausbildung von ecuadorianischen Forschenden und Studierenden insbesondere bei Tiergruppen, bei denen es bisher wenig lokale Expertise gibt, wie Spinnen oder Schnecken. So wird im Rahmen des Projektes unter anderem ein Kurs in Biodiversitätsforschung und Systematik in einem Masterstudiengang an der PUCE angeboten.

„Mit den umfassenden Kenntnissen aus unserem Haus legen wir die Basis und bauen ein Netzwerk auf“, so Bernhard Hausdorf. „Langfristig soll das Wissenschaftszentrum durch neue Finanzierungsquellen getragen werden. Die Akzeptanz und Nutzung des Zentrums durch eine Vielzahl von Forschenden aus Deutschland und Ecuador wird hierbei entscheidend sein.“

Das Projekt soll eine langfristige Partnerschaft zwischen deutschen und ecuadorianischen Forschenden etablieren. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Ausbildung von ecuadorianischen Forschenden und Studierenden. © LIB, Elicio Tapia
Das Wissenschaftszentrum wird lokalen und internationalen Forschenden eine Infrastruktur und Dienstleistungen für ihre Arbeit bieten. © LIB, N. Dupérré
Das Projekt soll eine langfristige Partnerschaft zwischen deutschen und ecuadorianischen Forschenden etablieren. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Ausbildung von ecuadorianischen Forschenden und Studierenden. © LIB, Elicio Tapia
Das Wissenschaftszentrum wird lokalen und internationalen Forschenden eine Infrastruktur und Dienstleistungen für ihre Arbeit bieten. © LIB, N. Dupérré

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Datenschutz­einstellungen
Diese Seite nutzt Cookies und Elemente Dritter, um Ihnen bestimmte Funktionen und ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig sind, Cookies zur anonymen statistischen Analyse/Messung sowie die Einbettung von externen Diensten, deren Verwendung Sie vor der Nutzung zustimmen müssen. Weitere Informationen finden Sie unten bei den Hinweisen zu den einzelnen Funktionen sowie ausführlich in unseren Datenschutzhinweisen.
Diese Cookies sind notwendig, um die Basisfunktionen unserer Webseiten zu ermöglichen.
Diese Einwilligung erlaubt es Ihnen externe Inhalte (via IFrame) anzusehen.
Diese Einwilligung erlaubt es Ihnen eingebettete Videos anzusehen.
Seitenaufrufe werden zu anonymen statistischen Zwecken mit Matomo erfasst, um unsere Website stetig zu optimieren. Die IP-Adresse des Besuchers wird anonymisiert.
Marketing-Cookies von Google/Meta werden verwendet, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Dies geschieht durch die Verfolgung der Besucher über Websites hinweg.
Einstellungen gespeichert