Unsere Aufgabe
Die herpetologische Sammlung des Museum Koenig Bonn dokumentiert Biodiversität und dient somit als Quelle für Forschende, welche sich mit Taxonomie, Biogeographie, (Makro-)Ökologie, Phylogenetik, Evolutionsbiologie, Parasitologie und Artenschutz von Amphibien und Reptilien befassen. Aus dem Sammlungsmaterial gewonnene Daten finden häufig auch für moderne Techniken Verwendung, wie etwa für genetische Analysen, Mikro-CT Scanning und Verbreitungsmodelle, was die andauernde Bedeutung solch wissenschaftlicher Sammlungen unterstreicht.
Geschichte
Erste herpetologische Aufsammlungen wurden bereits von Alexander Koenig selbst gemacht. Amphibien und Reptilien spielten jedoch nur eine untergeordnete Rolle am Museum Koenig, bis 1951 eine eigene Kustodie für Herpetologie eingerichtet wurde. Unter dem ersten Kurator Karl F. Buchholz und seinem Nachfolger Ulrich F. Gruber wuchs die herpetologische Sammlung auf ca. 9.500 Belegexemplare an. 1971 folgte Wolfgang Böhme als Kurator und verhalf der Sammlung zu ihrer heutigen Bedeutung. Durch die Übernahme einiger universitärer herpetologischen Sammlungen, etwa aus Kiel, Göttingen, Heidelberg, Saarbrücken und Trier, wurde die Sammlung weiter vergrößert und es gelangte auch historisch wichtiges Material in die recht junge Bonner Sammlung. Die ältesten Exemplare stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Über die Sammlung
Aktuell umfasst die herpetologische Sammlung mehr als 110.000 Exemplare. Traditionell werden Amphibien und Reptilien hier zusammengefasst, wobei knapp zwei Drittel aller Exemplare auf letztere entfallen. In der Sammlung befindet sich Typusmaterial von ca. 700 Taxa, darunter über 300 Primärtypen (also Holo-, Lecto- und Neotypen) und knapp 100 Syntypen, welche wissenschaftliche Artnamen objektiv definieren und somit unersetzlich sind. Der Großteil der Exemplare ist in Ethanol konserviert, aber zur Sammlung gehören auch Trockenpräparate, Skelette sowie einige (Sub-)Fossilien. Mit diesen Eckdaten ist die herpetologische Sammlung des Museum Koenig Bonn eine der umfangreichsten ihrer Art in Deutschland und auch von internationaler Bedeutung.
Entsprechend ihrer hohen Artenvielfalt, stellen Frösche und Schuppenkriechtiere (Echsen und Schlangen), den Hauptteil der Arten dar. Jedoch befinden sich auch Vertreter aller anderen Großgruppen der Amphibien (Schwanzlurche und Blindwühlen) und Reptilien (Krokodile, Schildkröten und Brückenechsen) in der Sammlung.
Die Sammlung hat keinen expliziten geographischen Schwerpunkt und so stammen die Belegexemplare nicht nur aus Europa, sondern aus über 200 Ländern weltweit. Entsprechend den Forschungsschwerpunkten früherer Kuratoren und Studenten befinden sich im Museum Koenig Bonn nennenswerte Aufsammlungen aus dem Mittelmeergebiet, dem Nahen Osten, Afrika, Madagaskar und Brasilien. Aktuelle geographische Schwerpunkte der Sammlung liegen in Südostasien, Peru und der westlichen Paläarktis.
Zugehörige Sektion
Ausgewählte Highlights der Sammlung
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- Kuratorin Sektion Herpetologie
- Strahlenschutzbeauftragte
- Leitung Tierhaltung
Tel.: +49 228 9122 234
E-Mail: c.koch@leibniz-lib.de