- Titel des Projekts
DIVERSify - Gestaltung von InnoVativen Pflanzenteams für die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft
Leitung
Prof. Dr. Christoph Scherber
Alison Karley
Org. Einordnung
Anthropogene Bodennutzung, Zwischenfruchtanbau, Pestizide
Beschreibung
Wie kann die Landwirtschaft auf der Umweltagenda bleiben?
Ausgedehnte Felder mit Monokulturen sind weitgehend von menschlichen Eingriffen abhängig, um biotischen Belastungen wie Unkraut, Schädlingen und Krankheiten, aber auch Umweltveränderungen zu widerstehen und die angestrebte Produktivität zu erreichen. Gleichzeitig sind Pestizide und die Umwandlung von Flächen in Monokulturen zu den Hauptbelastungen geworden, die Lebensräume und Arten, die grundlegende Ökosystemleistungen erbringen können, untergraben.
Der Druck auf die Landwirte in Europa wächst, Lebensmittel nachhaltig und mit weniger Input zu produzieren, um die Umweltschäden zu minimieren. Die Erhöhung der Vielfalt von Anbausystemen durch Praktiken wie den Zwischenfruchtanbau (d. h. den zeitlichen und räumlichen Anbau von zwei oder mehr Kulturen) bietet vielversprechende Aussichten für die Steigerung und Stabilisierung von Ernteerträgen, die Gewährleistung einer größeren Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltschwankungen und Änderungen in der Bewirtschaftung sowie die Unterstützung von biodiversen agroökologischen Gemeinschaften.
Es gibt viele anerkannte Anbaukombinationen. Ihre Produktivität und ihre Auswirkungen auf ökologische Gemeinschaften hängen jedoch von den lokalen biotischen, klimatischen und Bewirtschaftungsbedingungen ab. Das Verständnis allgemeiner Muster und lokaler Mechanismen der Ökologie von Kulturpflanzenmischungen in Europa ist jedoch begrenzt.
Das DIVERSify-Projekt zielt darauf ab, neue ökologische Erkenntnisse über für die europäische Landwirtschaft relevante Anbaukombinationen zu gewinnen. Dies geschieht durch: i) vergleichende, multidisziplinäre und mehrjährige Parzellenversuche zu Pflanzen- und Sortenkombinationen und Bewirtschaftungsarten, ii) Versuchskoordination in sieben europäischen Ländern, die sechs pedoklimatische Regionen abdecken, iii) Zusammenstellung einer zentralen Datenbank zu Pflanzenmerkmalen (von Wachstums- und morphologischen Daten bis hin zu ökologischen Wechselwirkungen bei Pflanzenmischungen), iv) agronomische und ökologische Analysen auf der Grundlage der erstellten umfangreichen Datenbank.
Wachsen jenseits der Monokultur
Durch die Integration von Analyseinstrumenten, die von der ökologischen bis zur agronomischen Forschung reichen, zeigen unsere Analysen Produktivitäts- und Biodiversitätsvorteile von Pflanzenmischungen unter kontrastierenden Bewirtschaftungsbedingungen (chemischer Input) an allen europäischen Standorten. Pflanzenmischungen erbrachten stabilere Erträge, sparten mehr Fläche ein und förderten eine größere biologische Vielfalt (insbesondere von Arthropoden und Spontankräutern) im Vergleich zu Monokulturen, auch unter Bedingungen mit hohem Aufwand. Die Analysen ergaben auch Hinweise auf ökologische und produktive Unterschiede zwischen den Standorten, die wertvolle Managementoptionen für die Einführung von Kulturpflanzenmischungen auf lokaler Ebene aufzeigen.
- Leitung Zentrum für Biodiversitätsmonitoring (zbm)
Tel.: +49 228 9122 450
E-Mail: c.scherber@leibniz-lib.de
Finanzierung
Team
Dr. David Ott
zbm Angewandte & Experimentelle Ökologie Wissenschaftlerin / WissenschaftlerTel.: +49 228 9122 452
E-Mail: d.ott@leibniz-lib.de