Titel des Projekts
Diversität der Land- und Süßwasserschnecken des Naturschutzgebietes Panguana in Peru
Leitung
Prof. Dr. Matthias Glaubrecht
Org. Einordnung
Abteilung Biodiversität der Tiere
Beschreibung
Auf Schnecken-Fang im Regenwald
Die Andenregion in Südamerika ist einer der bedeutendsten Schwerpunkte der Biodiversität weltweit. Insbesondere bei den Wirbellosen ist die Artenvielfalt jedoch noch unzureichend erforscht. Dabei sind gerade Mollusken – wie Schnecken und Muscheln – als gute Indikatoren für die Qualität von Biotopen bekannt.
Im peruanischen Naturschutzgebiet Panguana wurde die Land- und Süßwassermolluskenfauna bisher nicht systematisch erforscht. Daher sind Birte Wendebourg und Timo Zeimet mit einer Forscherguppe um Dr. Juliane Diller nach Peru gereist und haben die Molluskenfauna verschiedener Biotope beprobt.
In dem Projekt wird weiterhin untersucht, welche Schneckenarten in dem Gebiet vorkommen und ob diese in den verschiedenen Habitattypen charakteristische Gesellschaften ausbilden. Dies soll zugleich auch zur weiteren Erforschung der Molluskenfauna Perus dienen.
Reise zur ältesten Forschungsstation von Peru
Panguana ist eine 1968 vom Hamburger Professor Dr. Hans-Wilhelm Koepcke gemeinsam mit seiner Frau Dr. Maria Koepcke gegründete biologische Forschungsstation im Tiefland-Regenwald in Zentral-Peru. Es ist die älteste biologische Forschungsstation des südamerikanischen Landes.
Das noch immer weitgehend unberührte und abgelegene Regenwaldgebiet, das sich von der Station bis ins 40 Kilometer entfernte, 2500 Meter hohe Sira-Gebirge erstreckt, wird von Weißwasser- und Schwarzwasserbächen durchzogen. Weitere Gewässerbiotope unterscheiden sich in der Vegetation.
Das Forschungsgebiet befindet sich am Río Yuyapichis, einem Nebenfluss des Río Pachitea, zwischen dem Fuß der Cordillera Oriental und dem Sira-Gebirge. Es ist von verschiedenen Waldtypen, einem überschwemmungsfreien Hochwald, aber auch Sumpf-, Au- und Sekundärwäldern bedeckt.
Einer der global bedeutendsten Schwerpunkte der Biodiversität
Das Areal ist ein Hotspot der Biodiversität: Allein auf zwei Quadratkilometern im Kerngebiet wurden über 500 Baum- und 15 Palmenarten sowie über 600 Wirbeltierarten, darunter 353 Vogel- und 111 Säugetierarten, gefunden. Hinzukommen um die 79 Reptilien- und 74 Amphibienarten.
Artenreich sind aber vor allem die Wirbellosen. Bei den Kleinschmetterlingen dürften es schätzungsweise 15.000 Arten sein, die noch weitgehend unbekannt sind. Auch die Molluskenfauna wurde bisher nicht berücksichtigt, wie auch über die Molluskenfauna der umliegenden Regionen in Peru kaum Daten vorliegen.
Das während des Pilotprojektes gesammelte Material soll daher von Studierenden im Rahmen von Abschlussarbeiten faunistisch-systematisch ausgewertet werden.
- Wissenschaftl. Projektleiter Neues Museum / Evolutioneum
- Sektionsleitung Brückenprofessur Biodiversität der Tiere
Tel.: +49 40 238317 595
E-Mail: m.glaubrecht@leibniz-lib.de