Titel des Projekts
Das Schicksal der Naturaliensammlungen von Johan Cesar VI. Godeffroy. Ansätze zu einer Rekonstruktion
Leitung
Prof. Dr. Matthias Glaubrecht
Org. Einordnung
Abteilung Biodiversität der Tiere
Beschreibung
Die Suche nach dem Exotischen im 19. Jahrhundert
Dank der Entwicklung in den Naturwissenschaften – die immer Exploration und Exploitation war – fand zu Beginn und während des 19. Jahrhunderts mit dem ausgehenden Zeitalter der Entdeckungen eine erste Globalisierung statt. Sowohl in wissenschaftlich-kultureller als auch politisch-merkantiler Hinsicht.
Dabei gerieten das Exotische und das Andere der Natur, vor allem aber auch „die Anderen“ – nämlich andere menschliche Kulturen – in den Blickwinkel der europäischen Nationen. Dies wirft für uns heute die Frage auf: Wie sah man im 19. Jahrhundert die Welt?
Wir betrachten diese Frage für Europa, den deutschen Sprachraum und insbesondere Hamburg als „Tor zur Welt“ und Berlin als aufstrebendes Macht- und Kulturzentrum Preußens: Auf welche Weise fand hier die Auseinandersetzung mit der lebendigen Welt und fremden Kulturen statt?
Godeffroys Naturalien-Sammlung: Einst die größte der Welt
Ausgehend von diesem Leitmotiv untersuchen wir im Rahmen einer interdisziplinären und internationalen Kooperation die Beziehungen des Menschen im Spannungsfeld von Natur und Kultur. Dies tun wir aus dem Blickwinkel der Naturkunde am Beispiel der Sammlungsaktivitäten des „Südseekönigs“ Johan Cesar VI Godeffroy.
Der Hamburger Kaufmann Johan Cesar VI Godeffroy besaß im 19. Jahrhundert die größte private Naturaliensammlung der Welt. Aus ihr speiste sich auch Hamburgs berühmtes Naturkundemuseum. Es wurde 1943 zerstört – und wartet bis heute auf seine Wiederauferstehung.
- Wissenschaftl. Projektleiter Neues Museum / Evolutioneum
- Sektionsleitung Brückenprofessur Biodiversität der Tiere
Tel.: +49 40 238317 595
E-Mail: m.glaubrecht@leibniz-lib.de