Eine wichtige Basis für die Forschung im Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) bilden die wissenschaftlichen Sammlungen. Das Archiv der Lebewesen, Fossilien und Mineralien liefert unseren Forschenden Informationen über vergangene und gegenwärtige Zeiten. Die Objekte und Daten spiegeln die Veränderungen der Arten sowie ihrer Umwelt wider und lassen Prognosen für die weitere Entwicklung zu.

Die 15 Millionen Objekte aus den Bereichen der Zoologie, Geologie-Paläontologie und Mineralogie wurden über Jahrhunderte in allen Teilen der Erde gesammelt. Heute erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt an ihnen die Entwicklung und Veränderung von Arten. In ihrer Gesamtheit geben unsere Sammlungen einen umfassenden Eindruck der Vielfalt der Lebewesen auf unserer Erde. Die Vielzahl und die Diversität der Präparate machen das LIB zu einem Referenz-Zentrum für die globale Biodiversitätsforschung. Sie werden erschlossen, erforscht, konsequent weiterentwickelt und digital erfasst.

Die Sammlungen dokumentieren den Wandel und den zum Teil dramatischen Artenrückgang in Lebensräumen, die vom Menschen und der Klimaveränderung beeinflusst werden. Anhand der Archive lässt sich der Artenbestand früherer Zeiten genau nachvollziehen, lassen sich Entwicklungen verfolgen und es kann festgestellt werden, welche Tierarten im Laufe des Wandels verschwinden.

Während in den fünf Millionen Sammlungsobjekten in Bonn die Tiergruppen abgebildet sind, werden in den Hamburger Sammlungen neben zoologischen auch Objekte aus der Geologie-Paläontologie und Mineralogie fortlaufend erweitert. Die am Standort Hamburg bewahrten Sammlungen etwa der Fische, Huftiere, Krebstiere, Milben, Manteltiere sowie der Wenig- und Vielborster gehören zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit. Die Regenwurmsammlung ist sogar weltweit die typenreichste. Die mineralogischen Sammlungen in Hamburg umfassen eine große Zahl unterschiedlicher Minerale, beispielsweise Proben von Meteoriten. Mehr als 100.000 fossil erhaltene Objekte werden in den Geologisch-Paläontologischen Sammlungen in Hamburg gehütet, die von der Geschichte des Lebens auf unserem Planeten erzählen.

Die Sammlungen in Bonn umfassen Präparate von Wirbeltieren und Gliederfüßer sowie Gewebe- und DNA-Proben. Sie unterteilen sich in Trockensammlungen (Wirbeltier-Dermoplastiken und -bälge sowie Skelettmaterial, genadelte Arthropoden, Mikropräparate), Nasssammlungen in Ethanol (Wirbeltiere & Arthropoden, zusätzlich Gewebeproben) und die Biobank (tiefgefrorene bzw. ultrakalte Gewebe-/DNA-Sammlungen). Ergänzt werden sie durch umfangreiche digitale Bilddaten-Sammlungen sowie historischer Unterlagen und Belege in Schriftform (Biohistoricum). Hinzu kommt eine grundsätzliche Verantwortung für die Dokumentation der regionalen Fauna des Rheinlandes sowie die Integration von Belegen aus deutschlandweiten und europäischen Monitoringprogrammen.

Die Käfersammlung im Museum Koenig Bonn.
Gespenstschrecken – exotische Insekten sind auch Teil unserer Sammlungen.
Präparate aus der Wirbellosen-Sammlung am Museum der Natur Hamburg.
Die „alte“ Vogelsammlung im Museum Koenig Bonn. Sie geht auf den Gründer zurück.
Ein Blick in einen Sammlungsschrank des Museum Koenig Bonn, der Kleinsäugetiere aufbewahrt.
Der Hamburger Ichthyologe Ralf Thiel mit Rochen-Präparaten in der Fisch-Sammlung.
  • LIB, Sammlung, Schatz des Monats

    Unser Schatz des Monats: Der Große Adjutant

    Ein großer Vogel, der für unsere Präparatoren und Vogelexperten zu einer großen Überraschung wurde. Der Große Adjutant ist in diesem Monat unser Schatz, den wir aus unseren wissenschaftlichen Sammlungen vorstellen. Dass es sich um diesen seltenen Vogel handelt, war nicht von Beginn an klar…

    Mehr erfahren
  • Sammlung, Schatz des Monats

    Schatz des Monats – Wurmwünsche für die Feiertage

    Während überall um uns herum Lichter leuchten, Straßen geschmückt sind und Weihnachtsmärkte locken, feiern wir am LIB einige der Exemplare in unseren Annelida-Sammlungen, die ziemlich festlich daherkommen – wie die Weihnachtsbaum-Würmer.

    Mehr erfahren
  • Forschung, LIB, Sammlung

    Ein Kleid zum Beeindrucken und zum Überleben?

    Unsere Tierwelt ist bunt und Farben der Felle, Häute oder Federn unterscheiden sich besonders häufig an bestimmten Körperregionen. Aber welche Funktionen erklären die Evolution dieser Farbmuster?

    Mehr erfahren