Gesichter des LIB: Markus Reinhardt

„Damals war ich aber gar kein Computer Nerd – das bin ich erst heute.“

IT-Administrator Markus Reinhardt genießt die Landschaft vom Fahrradsattel aus, zum Beispiel auf einer Tour  durch Finnland von Helsinki bis zum Nordkap. © privat


Ein Besuch von Markus Reinhardt löst Freude aus. Denn er ist mit Rat und Tat zur Stelle, wenn das Notebook streikt. Tatsächlich liegen die Herausforderungen des LIB-IT-Administrator woanders: beruflich im Ausbau von WLAN bis ins Museum sowie in Schutzmaßnahmen für das IT-Netzwerk; privat auf dem Sattel seines Rades, zum Beispiel auf dem Weg zum Nordkap.

Was ist für Sie das Besondere, in einer Forschungseinrichtung wie dem LIB zu arbeiten?

Forschung ist langfristigen Prozessen unterworfen – anders als in vielen Wirtschaftsunternehmen, wo vieles schnell gehen muss. Ich habe jedoch nicht so viele Berührungspunkte zu den Forschungsprojekten. Die Technik, die von den Biologen für die Forschung eingesetzt wird, ist geil zu sehen, aber am Ende ist das fachlich für mich egal. Wir unterhalten uns, doch gibt es noch kein Format für einen fachlichen Austausch. Die Beratung zielt eher auf die Hardware ab.

Was hat Sie an der Stelle des System-Administrators am LIB interessiert?

Als ich mich beworben habe war klar, dass es hier bei der IT um ein Migrationsprojekt handelt, also weg von der Uni hin zum LIB. Das hat getriggert. Hinzu kam die Zusammenführung von zwei Standorten und ein Rollout von Hardware. Das gibt es nicht oft. Ich konnte hier viele Ideen einbringen; der Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in unserem Speicher, den wir angeschafft haben, jedem genügend Platz anbieten. Auch das geplante neue Museum mit digitalen Angeboten in der Ausstellung könnte noch spannend werden, aber das dauert ja noch.

Wie beschreiben Sie einem Freund ihren Arbeitsplatz?

Ich arbeite an einem Forschungsmuseum mit entsprechenden Ausstellungsflächen und unendlich großen Sammlungen, mit Fischen in Alkohol und Insekten in der Trockensammlung.

Was bedeutet Natur für Sie persönlich?

Meine Frau und ich machen viele Radtouren und genießen die Natur da, wo nicht so viele Autos sind und es noch viel Landschaft gibt. Im Sommer haben wir eine Radtour durch Finnland von Helsinki bis zum Nordkap gemacht. Ansonsten genieße ich die Vorteile der Großstadt.

Was wären Sie geworden, wenn es mit der IT nicht funktioniert hätte?

Biologe. In der Schule war Biologie-Mathematik meine Combi. Ich habe mich auch für Biologie beworben und einen Studienplatz bekommen. Aber der lag zu weit weg von Zuhause und ich habe dann angefangen, Informatik in der Nähe zu studieren. Damals war ich aber gar kein Computer Nerd – das bin ich erst heute.

Was sind Höhepunkte Ihres Berufsalltages? Was sind Herausforderungen?

Kommt darauf an, was gerade ansteht. Wenn ein Thema durch ist wie mit den Laptops, die in die Büros kamen, und man da ein Häkchen machen kann, ist das gut. Jetzt sind wir dabei, den WLAN-Zugang einzurichten. Auch in der Ausstellung wird man dann – Anfang nächsten Jahres – als LIB-Mitarbeiter WLAN haben, aber (noch) nicht als Besucher. Ansonsten ist IT-Sicherheit derzeit ein großes Thema. Hier sind wir vor allem präventiv tätig.

Was sollen die Menschen in zehn Jahren mit dem LIB assoziieren?

Dass was Positives bei der Forschung rumkommt, dass die Anstrengungen, die gemacht werden, zum Ziel führen und man eine Wende in der Biodiversitätskrise bewirkt.

Was machen Sie selbst in Sachen Naturschutz?

Man gibt sich Mühe. Ich fliege bewusst weniger und wir versuchen den Fleisch- und Milchkonsum einzuschränken. Und ich fahre viel Fahrrad – auch zur Arbeit. Im Sommer habe ich an der Fahrrad-Challenge teilgenommen und mitgeholfen, die Kolleginnen und Kollegen zum Radfahren zu animieren.

Was ist für Sie die größte Herausforderung auf dem Gebiet des Umweltschutzes?

Möglichst viele Leute bei der Umweltschutz-Bewegung mit zu nehmen und dazu zu bringen, die Vorteile zu erkennen.

Welcher Bereich am LIB liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen?

Ich habe alle gleich gern!

 

Markus Reinhardt ist LIB-Mitarbeiter der ersten Stunde. Seit dem 1.7.21 ist er als System-Administrator und Leiter der IT am LIB in Hamburg angestellt. Nach seinem Studium der Informatik in Dresden hat er zunächst in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) als System-Administrator gearbeitet, bevor er in gleicher Position zehn Jahre lang bei etracker, einem Hamburger Tracking-Spezialisten für Webanalyse, tätig war.

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