Elbtower: Option für neues Naturkundemuseum in Hamburg

In dem neuen Naturkundemuseum sollen wichtige Forschungsbereiche für die Museumsbesuchenden erlebbar gemacht werden. © Ralph Appelbaum Associates, 2022 Foto Trawler Pierre Gleizes_Greenpeace

 

Die aktuelle Diskussion um den Standort für das geplante neue Naturkundemuseum in Hamburg nimmt Fahrt auf. Wie der Senat der Stadt Hamburg bestätigte, werden Vorschläge für die Unterbringung des „Evolutioneum“ in dem Neubau an den Elbbrücken geprüft. Zuspruch zu dieser Option kommt vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB), unter dessen Dach das „Evolutioneum“ entsteht.

„Wir freuen uns sehr über diese positive Nachricht“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Misof, Generaldirektor des Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB). „Neben den wirtschaftlichen Überlegungen wird entscheidend sein, welche der noch zu prüfenden Varianten die bestmögliche Unterbringung für Sammlungen, Forschung und Ausstellung gewährleistet. Mit der Umsetzung des neuen Naturkundemuseums in Hamburg eröffnen sich uns nachhaltige Möglichkeiten, die weltweit bedeutenden Sammlungen in Hamburg zu bewahren und sie zu einer nationalen Ressource für die Biodiversitätsforschung auszubauen.“

Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Wissenschaftlicher Projektleiter des „Evolutioneum“, betont: „Mit dem „Evolutioneum“ im Elbtower bekäme das geplante Naturkundemuseum in Hamburg eine „Landmark“-Architektur und zugleich das – neben dem Klimawandel – zentrale Zukunftsthema Biodiversität endlich mehr Strahlkraft und Prominenz in der Hansestadt und darüber hinaus.“

Wie der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, jüngst bekannt gab, verhandelt der Insolvenzverwalter des Elbtowers nun exklusiv mit der Investorengruppe um Dieter Becken über den Weiterbau des Elbtowers. Dieser soll wie geplant fertig gestellt werden. Den Vorschlag des Konsortiums, das neue Naturkundemuseum in den unteren Geschossen unterzubringen, will der Senat nun auf Umsetzung prüfen.

Als Teil des Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) wird das „Evolutioneum“ weltweit die Veränderung der biologischen Vielfalt untersuchen und Antworten auf die Herausforderungen der Biodiversitätskrise liefern. Der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch beschleunigt.

Das für die Wissenschaft und Museumswelt bedeutende Projekt „Evolutioneum“ wird neben Flächen für die Forschungsinfrastruktur wie Labore und ausreichend Raum zur Unterbringung der wertvollen, zehn Millionen Objekte umfassenden wissenschaftlichen Sammlungen, ebenso Möglichkeiten für innovative Ausstellungen und Veranstaltungen bieten. Ziel ist, in dem neuen Gebäude wichtige Forschungsbereiche für die Museumsbesuchenden erlebbar zu machen und mit aktuellen Themen wie dem Insektensterben und unserem Konsumverhalten zu verknüpfen. Gleichzeitig soll es ein Ort werden, an dem die Besuchenden sich für die Schönheit und Vielfalt der Natur begeistern können.

Aktuell können Teile der Sammlung an den drei Standorten des Museums der Natur Hamburg im Grindelviertel besucht werden. Mit dem neuen Naturkundemuseum werden die Bereiche Zoologie, Paläontologie, Geologie und Mineralogie wieder unter einem Dach vereint. Das Museum der Natur Hamburg ist eine Nachfolgeeinrichtung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Naturhistorischen Museums und gehört seit 2021 zum Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Das Museum der Natur Hamburg geht mit dem Umzug ins „Evolutioneum“ über.

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