Die Geschichte der Dinge – Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen

© Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv

 

Am 25. August 2021 wurde die Ausstellung „Die Geschichte der Dinge – Zur Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen“ im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig eröffnet. Die Sonderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) widmet sich der Provenienzforschung, also dem Erforschen der Herkunft und der Geschichte von Objekten. Der Fall Gurlitt, Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin oder die Elgin Marbles von der Akropolis – diese Aufzählung macht die Spannbreite aktueller Provenienzforschung deutlich. Die Schau ist ab dem 26. August bis zum 17. Oktober 2021 im Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB), Museum Koenig in Bonn zu sehen.

Das Museum Koenig ist als Ausstellungsort für die Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen in Kooperation mit dem LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, LVR-Museumsberatung, ausgesprochen gut gewählt. „Auch hier widmen wir uns den Fragen: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Oder ehrlich erworben? Wem gehörten Objekte, bevor sie ins Museum kamen?“ erläutert Prof. Dr Bernhard Misof, Generaldirektor des LIBs. Die Erforschung der Provenienz eines Werks verlangt besondere Erfahrungen und Kenntnisse. Auch die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft, zu denen das LIB gehört, möchten wissen, wie ihre Objekte in den Bestand der Sammlungen kamen. Recherchen sind kompliziert, Handelswege oft nicht aufzudecken oder auch nicht genügend dokumentiert.

Hier nun ist eine umfassende Aufstellung für Nordrhein Westfalen zu sehen. Kolonialismus, Beutekunst und entartete Kunst werden aus der Perspektive nordrhein-westfälischer Museen beleuchtet.

„Zwar treiben mittlerweile Museen und andere Einrichtungen, wie Bibliotheken und Archive, verstärkt die Erforschung von wichtigen Sammlungsstücken voran. Dennoch dringt erst langsam ins Bewusstsein, dass auch heute erworbene Kunstwerke, Wertobjekte oder Alltagsgegenstände Raubgut sein könnten“, sagt Ausstellungskuratorin Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen. Dies gelte nicht nur für öffentliche Institutionen, sondern auch für Vereine und Privatpersonen.

Dies zeigt wie wichtig, die LWL-Wanderausstellung zur Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen ist.

Die Wanderausstellung, die wir heute eröffnen haben Ute Christina Koch und Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen geplant und organisiert. Die Inhalte des interaktiven Medientisches zu den Bergungsorten in Nordrhein-Westfalen hat Annika Flamm von der LVR-Museumsberatung beigesteuert.

Ein 223 Seiten umfassender Katalog ist an der Museumkasse für 15,90 Euro zu erhalten

Weitere Informationen: https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=51331

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