Gesichter des LIB – Oriana Wojewski–Yelle

 

„Im Museum Koenig kann ich mich auf eine neue Art und Weise für die „gute Sache“ einsetzen, indem ich unsere Forschenden beispielsweise bei Naturschutz- und Biodiversitätsthemen tatkräftig unterstütze.“

© Eva Niephaus

 

Oriana Wojewski–Yelle lernt am Museum Koenig, wie innovative Forschung mit spannenden Veranstaltungen vermittelt wird. Sie macht am LIB-Standort Bonn eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Hier unterstützt sie das Team „Presse und Kommunikation“ bei der Organisation und Durchführung von ganz diversen Veranstaltungsformaten – derzeitig verstärkt bei der Öffentlichkeitsarbeit. Privat wie beruflich umgibt sie sich gerne mit Menschen und ist – sofern sie nicht beruflich eingebunden ist – am liebsten auf Reisen.

Sie stellt sich unseren Fragen in der neuen Ausgabe unserer Reihe „Gesichter des LIB“. Jeden Monat kommt eine Persönlichkeit zu Wort, die an den Standorten Bonn oder Hamburg ihren ganz individuellen Beitrag dazu leistet, das LIB zum Erfolg zu führen.

Was haben Sie während Ihrer Ausbildung bislang gelernt?

Aufgrund der besonderen Umstände, konnten seit meinem Start leider keine Events in Präsenz stattfinden – sondern nur digital. In dieser Situation war es wichtig, ganz flexibel auf die Gegebenheiten einzugehen und neue Veranstaltungsformate zu finden. Außerdem engagiere ich mich für den LIB Standort Bonn in den Sozialen Medien: Hier poste ich Informationen etwa zu wissenschaftlichen Artikeln, Neuigkeiten zu Pressemitteilungen oder aus dem Museum. Zudem war es total spannend mitzuerleben, wie der LIB–Standort Hamburg mit uns zusammenwuchs. Hier habe ich hautnah miterlebt, welche komplizierten Prozesse nötig sind, damit eine Zusammenführung zweier Standorte gelingt.

Was hat Sie an das LIB Museum Koenig geführt?

Ich bin schon als Kind gern ins Museum Koenig gegangen und habe es in guter Erinnerung behalten. Die Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben hat mich dazu bewogen nun beruflich hier durchzustarten: Von Ausstellungseröffnungen über Pressetermine bis hin zu Seminaren und Vorträgen hat es mich gereizt, diese unterschiedlichen Formate für alle Menschen – egal ob jung oder alt – umzusetzen. Auch inhaltlich bietet mir das Museum eine große Bandbreite an Themen: Ob wissenschaftlich, politisch oder gesellschaftlich – hier finde ich auch meine persönlichen Interessen wieder. Für jedes Event stelle ich mich auf neue Menschen ein, eigne mir neue Themen an und begleite es ganzheitlich von Anfang bis Ende – das sind meine persönlichen Highlights während meiner bisherigen Ausbildung.

Wo ist Ihr Lieblingsort im Museum?

Der Ausstellungsteil „Savanne“ gefällt mir am besten: Mitten im Museum gelegen, hört man nicht nur die Tiergeräusche der Savanne selbst, sondern auch die Regenwaldgeräusche des angrenzenden Bereichs. Dadurch entsteht hier eine ganz besondere Stimmung, aus der man das gesamte Geschehen im Museum auf sich wirken lassen kann. Über das Museum hinaus gibt es noch eine Menge für mich zu entdecken: Ich hoffe, dass ich künftig noch einen Blick in die Labore und Sammlungsräume werfen kann. Vieles war nun während der Pandemie schwer zugänglich.

Wo ist Ihr Lieblingsort in der Natur?

Das ist für mich gar nicht einfach zu beantworten: Ich gehe in meiner Freizeit gerne wandern – egal ob an der Küste oder in den Bergen. Bei der Urlaubsplanung zieht es mich an Orte auf der Welt, die möglichst unberührte Natur zu bieten haben. Beispielsweise war ich in der jordanischen Wüste unterwegs und von dem klaren Sternenhimmel und der Stille nachhaltig beeindruckt. Auch die frische Luft, die klaren Gewässer und der dichte Bewuchs der slowenischen Wälder hat mich voll in den Bann gezogen.

Gibt es ein Lieblingstier?

Orcas sind hochintelligent mit einem ausgeprägten Sozialverhalten, aber auch einer ausgeklügelten Jagdstrategie. Trotzdem sind sie vom Aussterben bedroht und müssen aktiv geschützt werden. Das sich Forschende hier am Museum Koenig für die Artenvielfalt einsetzen und das Überleben bedrohter Arten versuchen zu sichern – das ist ein Gebiet, das ich mit ganzem Herzen unterstützenswert finde.

Welcher Weg hat Sie ins Museum Koenig geführt?

Während meiner Schulausbildung habe ich schon mehrere Jahre in der Gastronomie gearbeitet. Hier habe ich gelernt, wie eine Veranstaltung professionell begleitet wird. Das hat mich dazu bewogen auch diesen Weg beruflich einzuschlagen. Innerhalb einer Hilfsorganisation begleite ich zudem ehrenamtlich zum Beispiel Festivals und versorgen dort medizinisch hilfebedürftige Menschen: Einsätze zu organisieren und umzusetzen sowie mit den Veranstaltern zusammenzuarbeiten – so habe ich entdeckt, dass ich sowohl Freude als auch ein Talent für die Planung habe. Im Museum Koenig kann ich mich auf eine neue Art und Weise für die „gute Sache“ einsetzen, indem ich unsere Forschenden beispielsweise bei Naturschutz- und Biodiversitätsthemen tatkräftig unterstütze.

Welche Pläne möchten Sie künftig noch verfolgen?

Ich bin zurzeit noch mit meinen Aufgaben hier sehr glücklich: Für die kommenden zwei Jahre ist mein beruflicher Weg am LIB bereits vorgezeichnet und ich freue mich darauf, wieder mit Menschen persönlich in Kontakt kommen zu dürfen. Ich freue mich auch darauf, dass Veranstaltungen auch wieder mit größeren Menschengruppen möglich sind. Danach könnte ich mir vorstellen noch zu studieren. Was genau, weiß ich aber noch nicht. Definitiv möchte ich aber weiterhin in einem kreativen Umfeld arbeiten, wie es mir hier am Museum Koenig geboten wird. Privat würde ich auch in Zukunft gerne weiterhin reisen und die Welt kennenlernen. Am liebsten sogar meine Leidenschaft fürs Reisen und den Beruf miteinander verbinden – ich bin gespannt, was das Leben noch für mich bereithält.

Oriana Wojewski-Yelle ist 22 Jahre alt und in San Francisco geboren. Schon mit zwei Monaten ist sie nach Deutschland gekommen und wohnt seitdem in der Bonner Umgebung. Ihr Fachabitur hat sie am Robert–Wetzlar–Berufskolleg gemacht. Seit dem 1. Oktober 2020 arbeitet sie am LIB–Standort in Bonn. Sie lebt in einer großen Wohngemeinschaft in der Bonner Altstadt.

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